2015 Heft 2
Artikel
Die WUG Redaktion, (2015), Fiskalziel erreicht – Zeit für Beschäftigungspolitik, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S191-198
Josef Melchior, Martin Schürz, (2015), Gerechtigkeitsurteile und Vermögensverteilung in Österreich –Wahrnehmung der Realität
und Realität der Wahrnehmung von Ungleichheit, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S199-234
Abstract zeigen
Der Artikel präsentiert die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von ÖsterreicherInnen
in Hinblick auf Gerechtigkeitsvorstellungen und Fragen zu Reichtumserwerb und -legitimation.
Vor dem Hintergrund der Rolle von Gerechtigkeitsdiskursen wird analysiert, welche
Faktoren für die Wahrnehmung und Beurteilung von Reichtum ausschlaggebend sind. Dabei
zeigt sich, dass die Wahrnehmungen und Einschätzungen breit streuen und nicht nur
die eigene Stellung in der Einkommens- und Vermögenshierarchie widerspiegeln. Im Vergleich
zwischen den ärmsten und reichsten 5% zeigen sich größere Differenzen in den Urteilen.
Weitere Unterschiede in den Einschätzungen finden sich hinsichtlich Bildung, Alter
und regionaler Herkunft der Befragten. Kritische Einstellungen zu Reichtum und der
Verwirklichung von Chancengleichheit sind weit verbreitet. Möglicherweise bleiben
sie aber abstrakt und folgenlos, weil die ÖsterreicherInnen glauben, in einer viel
gleicheren Gesellschaft zu leben, als dies tatsächlich der Fall ist.
Käthe Knittler, (2015), „Working Poor“ und geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede –eine Annäherung
in Zahlen für Österreich und Wien, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S235-256
Abstract zeigen
Fragen nach der Armutsgefährdung bestimmter Personengruppen und dem Zusammenhangzwischen
Armut und Arbeit richten sich maßgeblich danach, wer in welchem Umfang Erwerbseinkommen
erzielt beziehungsweise erzielen kann, denn Erwerbseinkommen stellen für den Großteil
der Bevölkerung die wichtigste Einkommensquelle dar. Alle hierdargestellten Arbeitsmarktindikatoren
verdeutlichen, dass Frauen in einem geringeren Umfang – höhere Teilzeitquote und niedrigere
Erwerbstätigenquoten – in den Arbeitsmarkteingebunden sind als Männer. Eine Ursache
für die niedrigere Erwerbsintensität von Frauen ist nach wie vor die ungleiche Verteilung
unbezahlter Betreuungsarbeiten gegenüber Kindern zwischen den Geschlechtern. Aber
auch unabhängig vom Erwerbsarbeitsausmaßzeigen sich deutliche geschlechtsspezifische
Einkommensunterschiede. Die Stundenlöhne von Frauen sind niedriger und der Anteil
von Frauen, die zu Niedriglöhnen arbeiten, ist deutlich höher als jener von Männern.
Bezüglich der Fragestellung, wer trotz Erwerbsarbeit arm oder armutsgefährdet ist,
deuten alle arbeitsmarktbezogenen Indikatoren sowie alle Einkommenskennzahlen, die
auf Individualeinkommen beruhen, darauf hin, dass Frauen in einem höheren Ausmaß „Working
Poor“ sind als Männer. Kennzahlen zur Armutsmessung, die auf äquivalisierten Haushaltseinkommen
beruhen, haben zwar den Vorteil, dass sie den für Armutsfragen relevanten Haushaltskontext
mitberücksichtigen, sind jedoch zugleich für geschlechtsspezifische Auswertungen nicht
beziehungsweise nur sehr eingeschränkt geeignet und somit für geschlechtsspezifische
Analysen nicht beziehungsweise nur sehr bedingt sinnvoll.
Erik Türk, David Mum, (2015), Weit überzogene Renditeerwartungen in der kapitalgedeckten Alterssicherung. Warum
die OECD und die Europäische Kommission ihre Renditeannahmen deutlich nach unten korrigieren
sollten, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S257-274
Abstract zeigen
2009 veröffentlichte die OECD Renditesimulationen, die nach wie vor zur Absicherung
der Renditeannahmen in den aktuellen OECD-Langfristprojektionen dienen. Auf Basis
von Daten ab den 1980er-Jahren bis 2006 wurden in einem Simulationsverfahren Streuungen
zukünftiger Renditen für einen 45-jährigen Zeitraum geschätzt. Dabei wird allerdings
auf Zeiträume abgestellt, die für die historische Entwicklung in keiner Weise repräsentativ
sind und zu deutlich überhöhten Renditeschätzungen führen. Anhand historischer Daten
ab 1927 lässt sich etwa für die USA zeigen, dass – über 40-Jahres-Veranlagungen –
betrachtet, die durchschnittliche Rendite eines „ausgewogenen“ Portfolios um 3,6 Prozentpunkte
unter dem Wert liegt, der den OECD-Simulationen als repräsentativ zugrunde gelegt
wurde! Damit ist auch die Größenordnung der erforderlichen Korrektur der weit überzogenen
Renditeannahmen abgesteckt. Die durchschnittliche Bruttorendite, also noch vor Abzug
der die effektiven Renditen schmälernden Kosten, lag gerade einmal um 0,6 Prozentpunkteüber
der durchschnittlichen US-BIP-Wachstumsrate. Die in den Langfristprojektionen der
OECD und der Europäischen Kommission angenommenen realen Effektivrenditen erweisen
sich damit als deutlich überhöht. Die für kapitalgedeckte Systeme in Aussichtgestellten
Pensionsniveaus werden sich demnach nur mit erheblich höheren Finanzierungsbeiträgen
und damit zu deutlich höheren Kosten oder eben nicht realisieren lassen.
Arne Heise, (2015), Das Inkonsistenzproblem, das Phänomen Syriza und die Perspektiven der Eurozone, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S275-286
Buchbesprechung
Öffentliche Finanzen und Einkommensverteilung
Anthony B. Atkinson, (2014) Public Economics in an Age of Austerity, The Graz Schumpeter Lectures (ISBN: 978-1-138-01815-0),
Besprochen von Peter Rosner, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S287-288 Besprechung HerunterladenInterventionenin der EU-FinanzkriseBesprochen von Markus Marterbauer, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S289-291 Besprechung Herunterladen
Eine kritische Einführung in die Wirtschaftspolitik
Pirmin Fessler, Stefan Hinsch, (2013) Wie funktioniert Wirtschaft? Eine kritische Einführung (ISBN: 978-3-853-71362-4),
Besprochen von Thomas Zotter, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S292-295 Besprechung HerunterladenInstitutionelle Determinanten des westlichen Wirtschaftswachstums
Jan Winiecki, (2014) Economic Futures of the West (ISBN: 978-1-783-47714-2),
Besprochen von Felix Butschek, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S296-301 Besprechung HerunterladenDer Westen im Kalten Krieg 1945-1989
Heinrich August Winkler, (2015) Geschichte des Westens, Vom Kalten Krieg zum Mauerfall (ISBN: 978-3-406-66984-2),
Besprochen von Martin Mailberg, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S302-309 Besprechung HerunterladenJohn Heartfield – Ein politisches LebenBesprochen von Josef Schmee, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S310-315 Besprechung Herunterladen
Ernst Toller –politischer Aktivist und Literat
D. Distl, (Hrsg.), (2014) Ernst Toller. Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe, im Auftrag der Ernst-Toller-Gesellschaft (ISBN: 978-3-835-31335-4),
Besprochen von Martin Mailberg, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2015, Band 41 Nr.2, S316-330 Besprechung Herunterladen