2016 Heft 4
Artikel
Die WUG Redaktion, (2016), Editorial Zur wirtschaftlichen Lage in Österreich: Merkliche Konjunkturerholung in
einer säkularen Stagnation, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2016, Band 42 Nr.4, S547-556
Alexander Guschanski,, Özlem Onaran, (2016), Why did the wage share fall? Industry level evidence from Austria, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2016, Band 42 Nr.4, S557-589
Abstract zeigen
There has been a significant decline in the share of wages in GDP in both developed
anddeveloping countries since the 1980s. This paper analyses the determinants of the
wageshare (labour compensation as a ratio to value added) using sectoral data for
Austria, whilealso comparing our results with selected OECD countries.We compile a
comprehensive sector-level dataset of nine OECD countries (Austria, Denmark,France,
Germany, Italy, Spain, Sweden, the UK, the US) for the period of 1970 to2011, which
allows us to trace the developments in the wage share across high and lowskilled sectors
and within manufacturing and service industries.Our findings lend strong support to
the political economy approach to functional incomedistribution. Technological change
had an impact, especially in Austria, Italy, the US, butthe effects are not robust
with respect to the use of different specifications and the wageshare in most countries
in our sample appears to be driven by different variables reflectingthe bargaining
power of labour such as union density, adjusted bargaining coverage andgovernment
spending. The relevance of these variables differs considerably across countries,lending
support to our approach of country specific estimations.We find that globalisation
had a strong impact on the wage share in all countries. Theeffect of globalisation
on the wage share was least strong in Denmark. In Austria, Germany,and to a lesser
extent in the UK, the effect is due to outward FDI and intermediate importpenetration
which reflects the impact of international outsourcing practices. Intermediateimports
penetrations had no significant impact in Spain while FDI played a smaller role inFrance
and the US. Different institutional variables appear to be relevant for each country.Germany
exhibits the most robust positive effect of union density on the wage share, whilethe
decline in union density explains roughly 80 percent of the decline of the wage share
inAustria. Conversely, collective bargaining coverage, together with social governmentspending,
plays a more important role in France, the UK and the US. Financialisation hadthe
most pronounced effect in Austria, the UK and the US, while it appears to be also
relevantin Germany. We find mixed results for the effect of personal income inequality
on thewage share. However, there is indicative confirmation for a negative effect
in Austria, Germany,the UK and the US.
Stella Zilian, Maximilian Unger, Timon Scheuer, (2016), Technologischer Wandel und Ungleichheit. Zum Stand der empirischen Forschung, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2016, Band 42 Nr.4, S591-616
Abstract zeigen
Die Auswirkungen von neuen Technologien auf Beschäftigung und Verteilung werden durch
die zunehmende Digitalisierung aller Wirtschaftsbereiche wieder heftig diskutiert.
Dieser Artikel unternimmt den Versuch einer kritischen Diskussion des aktuellen Standes
der empirischen Forschung. Trotz aller zu findenden methodischen und konzeptionellen
Unterschiede lassen sich einige zentrale Befunde herausarbeiten: So zeigt sich etwa,
dass Produktivitätszuwächse gesamtwirtschaftlich mittelfristig beschäftigungsneutral
zu sein scheinen, die Auswirkungen jedoch kurzfristig deutlich negativ sein können.
Zudem unterscheiden sich die Effekte auf Branchenebene. Selbiges gilt für die Innovationsintensität
von Unternehmen, wobei insbesondere Produktinnovationen positive Effekte auf die Beschäftigungsentwicklung
haben. Weiters verteilen sich diese technologieinduzierten Freisetzungseffekte sehr
unterschiedlich auf Berufsgruppen, Tätigkeiten und Qualifizierungsniveaus, was zu
einer Polarisierung des Arbeitsmarktes beiträgt. Die unterschiedliche Betroffenheit
mit der Berufsgruppen dem technologischen Wandel ausgesetzt sind, ist eine wichtige
Determinante der Lohn- und Einkommensverteilung, die in vielen Staatenebenfalls eine
Tendenz zu zunehmender Polarisierung aufweist. Gleichzeitig sind in Bezug auf die
Frage nach Verteilungseffekten Aspekte wie Markt- und Machtstrukturen von Bedeutung,
sowohl zwischen Unternehmen als auch zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern. Die
aktuellen Untersuchungen legen daher nahe, dass sich Verteilungsfragen im Zusammenhang
mit dem technologischen Wandel neu stellen und neu diskutiert werden müssen, insbesondere
in Hinblick auf die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Einkommensverteilung
zwischen Personen mit unterschiedlichen Qualifikationen und zwischen den Faktoren
Arbeit und Kapital.
Michael Mesch, (2016), Erwerbs- und Einkommenschancen im Kontext der intergenerationellen Einkommenspersistenz, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2016, Band 42 Nr.4, S617-664
Abstract zeigen
Wie einschlägige empirische Studien zeigen, weist Österreich im EU-Vergleich eine
mittelhoheintergenerationelle Bildungspersistenz und eine hohe intergenerationelle
Einkommenspersistenz auf. Vermögen, Vermögensübertragungen und Bildungshomogamie verstärken
Letztere. Im empirischen Teil des Beitrags wird gezeigt, dass die nach Qualifikationsgrad
starkdivergierenden Arbeitsmarktlagen hinsichtlich Erwerbsbeteiligung, Arbeitslosigkeit
und Ausmaß der Erwerbstätigkeit sowie die ebenfalls nach Qualifikationsgrad stark
unterschiedlichen Veränderungen der Arbeitsmarktlagen hinsichtlich der Arbeitskräftenachfrage,
der Erwerbsbeteiligung und der Arbeitslosigkeit allesamt zur intergenerationellen
Einkommenspersistenz beitragen. Die Ungleichheit der Lohn- und Gehaltseinkommen der
unselbstständig Erwerbstätigen hat in den letzten zwei Jahrzehnten zugenommen. Und
dieser Anstieg der Ungleichheit lässt sich nicht allein auf die Anteilsgewinne der
Teilzeit-, der geringfügigen und der Unterjahresbeschäftigung zurückführen. Die Veränderung
der Einkommenschancen erfolgte v. a. zugunsten der höher und hoch Qualifizierten in
Normalarbeitsverhältnissen. Auch die Zunahme der Einkommensungleichheit verstärkte
die generationenübergreifende Einkommenspersistenz.
Begutachteter Artikel
Philipp Poyntner, (2016), Beschäftigungseffekte von Arbeitszeitverkürzung. Eine makroökonomische Perspektive, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2016, Band 42 Nr.4, S665-684
Abstract zeigen
Mit konstant hohen Arbeitslosenzahlen in vielen europäischen Ländern wird Arbeitszeitverkürzung
als Beschäftigungsmaßnahme wieder vermehrt diskutiert. Sowohl die theoretische als
auch die empirische Forschungsliteratur sind von einem Konsens hinsichtlich der Beschäftigungswirkung
von Arbeitszeitverkürzung weit entfernt. Vor allem Arbeiten mit Mikrodaten finden
oft keinen oder einen negativen Zusammenhang zwischen Arbeitszeitverkürzung und Beschäftigung,
während Zeitreihenmodelle mit aggregierten Daten eher positive Schätzungen hervorbringen.
Aufbauend auf der Arbeit von Kapteyn et al. (2004)wird ein makroökonomisches Modell
weiterentwickelt, das versucht, langfristige Beziehungen zu schätzen. Für ein Panel
aus 18 europäischen Ländern werden zwei Weiterentwicklungen der existierenden Zeitreihenliteratur
vorgenommen: Erstens werden die durchschnittlichen Arbeitsstunden von Vollzeitarbeitnehmern
verwendet und dadurch der Effekt von Teilzeitarbeit isoliert. Zweitens wird auf die
Querschnittsabhängigkeit der Daten kontrolliert. Das Resultat des ARDL-Modells legt
einen positiven Zusammenhang zwischenkürzerer Wochenarbeitszeit und Beschäftigung
nahe
Buchbesprechung
Eine marxistische Makroökonomie für das 21. Jahrhundert
Anwar Shaikh, (2016) Capitalism. Competition, Conflict, Crises (ISBN: 978-0-199-39063-2),
Besprochen von Matthias Schnetzer, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2016, Band 42 Nr.4, S685-689 Besprechung HerunterladenHelikoptergeld zur Überwindung der Wachstumsprobleme in Europa?
Adair Turner, (2015) Between Debt and the Devil: Money, Credit, and Fixing Global Finance (ISBN: 978-0-691-16964-4),
Besprochen von Philipp Heimberger, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2016, Band 42 Nr.4, S690-695 Besprechung HerunterladenReiche und Weltmeere
Wolfgang Reinhard, (Hrsg.), (2014) Geschichte der Welt 1350-1750. Weltreiche und Weltmeere (ISBN: 978-3-406-64103-9),
Besprochen von Michael Mesch, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2016, Band 42 Nr.4, S696-700 Besprechung HerunterladenTitoBesprochen von Martin Mailberg, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2016, Band 42 Nr.4, S701-705 Besprechung Herunterladen
Europas Städte zwischen Spätantike und Früher Neuzeit
Elisabeth Gruber et.al., (Hrsg.), (2016) Städte im lateinischen Westen und im griechischen Osten zwischen Spätantike und Früher
Neuzeit. Topographie – Recht – Religion (ISBN: 978-3-205-20288-2),
Besprochen von Felix Butschek, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2016, Band 42 Nr.4, S706-708 Besprechung Herunterladen