WUG Archiv

2014 Heft 2

Artikel

Die WUG Redaktion, (2014), Budget stabilisiert, aber Arbeitslosigkeit und Vermögenskonzentration steigen, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S195-202
Paul Eckerstorfer, Viktor Steiner, Florian Wakolbinger, (2014), Steuerreformvorschläge in der Diskussion – Eine Mikrosimulationsanalyse der Aufkommens- und Verteilungswirkungen für Österreich, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S203-234
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Der Beitrag analysiert die Aufkommens- und Verteilungswirkungen von Reformalternativen zur Lohn- und Einkommensteuer in Österreich auf der Basis eines Mikrosimulationsmodells. Die Reformalternativen beinhalten einen Ausgleich der „kalten Progression“, eine Reduktion der Grenzsteuersätze und eine Steuervereinfachung bei gleichzeitiger Verbreiterung der Steuerbasis. Sie unterscheiden sich in alternativen Anpassungen bei der Familienbeihilfe. Die analysierten Reformalternativen wären mit unterschiedlichen Umverteilungswirkungen und hohen fiskalischen Kosten verbunden. Wir zeigen auf der Basis der ersten Erhebung zur Vermögenslage österreichischer Haushalte, dem Household Finance and Consumption Survey (HFCS), in welchem Umfang die fiskalischen Kosten der Reform durch alternative Vermögenssteuermodelle ausgeglichen werden könnten. Als Alternative zu einer Vermögenssteuer werden auch Möglichkeiten der Gegenfinanzierung durch Einsparungen bei den Staatsausgaben dargestellt.
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Philipp Heimberger, (2014), „Innere Abwertung“ in Südeuropa: Erwartungen, Ergebnisse und Folgen, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S235-262
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Die Troika forciert im Umgang mit der Krise in den südeuropäischen Ländern Griechenland, Italien, Portugal und Spanien eine „innere Abwertung“ als Lösungsweg zum Abbau makroökonomischer Ungleichgewichte in der Eurozone. Abwärtsdruck auf Löhne und Preise soll Verbesserungen der preislichen Wettbewerbsfähigkeit zur Folge haben und Anpassungen der Leistungsbilanzsalden maßgeblich über die Exportseite ermöglichen. Allerdings drohen einige südeuropäische Länder als Folge des durch die Lohnsenkungen verschärften nachfrageseitigen Deflationsdrucks noch weiter in eine sich selbst verstärkende Schuldendeflationsspirale abzugleiten. Die Troika unterschätzte in den letzten Jahren die negativen Effekte der inneren Abwertung auf Wachstum und Beschäftigung. Die aktuellen Erfahrungen mit den Konsequenzen der Deflationspolitik sind den historischen Erfahrungen europäischer Goldblockländer während der 1930er-Jahre nicht unähnlich. Eine Folge der verschärften Nachfragerückgänge sind besonders starke Anpassungen der Leistungsbilanzsalden im Süden des Euroraumes, die in erheblichem Ausmaß auf die Entwicklung der Importe zurückzuführen sind.
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Michael Mesch, (2014), Veränderungen der Berufsstruktur der Beschäftigung in Wien 2001-2012, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S263-306
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Die Berufsstruktur der Beschäftigung in Wien verschob sich zwischen 2001 und 2012 deutlich zugunsten der hoch qualifizierten Angestelltenberufe. Bereits rund die Hälfte der Erwerbspersonen am Arbeitsort Wien ist den Angestelltenberufen mit mindestens Maturaniveau (Führungskräfte, Akademische Berufe, Technische und nichttechnische Fachkräfte) zuzuordnen. Diese sehr starke Beschäftigungsverlagerung in Richtung auf die am höchsten qualifizierten Angestelltenberufe ist als eindeutiger Beleg für den Strukturwandel der Wiener Wirtschaft zugunsten von wissens- und humankapitalintensiven Aktivitäten zu werten. Wie eine Komponentenzerlegung zeigt, trugen Branchen- und Berufsstruktureffekte etwa in gleichem Maße zu den Verschiebungen in der Branchen-Berufs-Matrix der Beschäftigung in den 2000er-Jahren bei. In der Branchenstruktur der Beschäftigung ist ein signifikanter Wandel in Richtung auf wissens- und humankapitalintensive Marktdienstleistungen festzustellen und auf ebensolche öffentliche Dienstleistungen (Bildungswesen, Gesundheitswesen etc.), welche für die Bewältigung der wirtschaftlichen, sozialen und demografischen Herausforderungen von entscheidender Bedeutung sind. Die am höchsten qualifizierten Angestelltenberufe und die interaktiven Angestelltenberufe mittlerer Qualifikation werden nicht nur durch positive Brancheneffekte begünstigt, sondern auch durch Anteilszuwächse in den einzelnen Branchen. Die „Routinisierungshypothese“ (Autor et al. (2003)) bezüglich der Auswirkungen des tätigkeits- und qualifikationsverzerrten technischen Fortschritts bietet einen Erklärungsansatz für diese Beschäftigungsstrukturverschiebungen.
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Petra Rodiga-Laßnig, Birgit Aigner-Walder, (2014), Kinderbetreuung und Beschäftigung von Frauen – Eine Analyse für Kärnten, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S307-328
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Der demografische Wandel im Sinne der Alterung der Bevölkerung wird vielfach als Gefahr für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes gesehen, wobei abgesehen von künftigen Finanzierungsfragen in Bezug auf das Sozialsystem vor allem der Arbeitsmarkt im Vordergrund steht. Eine Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen wird dabei als eine potenzielle Lösungsmaßnahme zur Deckung der Lücken am Arbeitsmarkt diskutiert. Die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen liegt nach wie vor hinter jener der Männer zurück. Das Bundesland Kärnten, welches vom demografischen Wandel innerösterreichisch am stärksten betroffen ist, zeichnet sich zudem durch eine unterdurchschnittliche Erwerbsbeteiligung von Frauen aus. Im Rahmen dieses Beitrags wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Frauenerwerbsbeteiligung von Kindern und Kinderbetreuungseinrichtungen abhängig ist. Dazu werden die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Kärntner Frauen zwischen 20 und 49 Jahren präsentiert. Die Analyse zeigt hoch signifikante Unterschiede im Erwerbsverhalten in Abhängigkeit von Kindern als auch die Bedeutung der institutionellen Kinderbetreuung für die Erwerbsbeteiligung von Frauen.
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Buchbesprechung

Die Rückkehr des Rentiers
Thomas Piketty, () Capital in the Twenty-First Century (ISBN: 978-0-674-43000-6),
Besprochen von Jakob Kapeller, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S329-346 Besprechung Herunterladen
Die politische Ökonomie von Offshore-Finanzplätzen
Walter Otto Ötsch et.al., (Hrsg.), () The Political Economy of Offshore Jurisdictions (ISBN: 978-3-731-61035-9),
Besprochen von Margit Schratzenstaller, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S347-349 Besprechung Herunterladen
Japanisches Wirtschaftsdenken im 19. Jh.
Hannah Kreis, () Das Wirtschaftsdenken in Japan. Eine Studie zur japanischen Rezeption europäischer Wirtschaftstheorien im ausgehenden 19. Jahrhundert (ISBN: 978-3-731-61033-5),
Besprochen von Josef Schmee, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S350-353 Besprechung Herunterladen
Kontinuitäten und Brüche: die christliche Arbeiterbewegung 1933-1946
Georg-Hans Schmit, () Die Christliche Arbeiterbewegung 1933-1946. Vom Untergang der Demokratie bis zum Beginn der Zweiten Republik (ISBN: 978-3-703-51604-7),
Besprochen von Karl Stubenvoll, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S354-357 Besprechung Herunterladen
Der Februar 1934 aus schriftstellerischer Perspektive
Erich Hackl, (Hrsg.), Evelyne Polt-Heinzl, (Hrsg.), () Im Kältefieber. Februargeschichten 1934. Anthologie (ISBN: 978-3-711-72009-2),
Besprochen von Martin Mailberg, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S358-360 Besprechung Herunterladen
Wie kam es zum Ersten Weltkrieg?
Christopher Clark, () Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog (ISBN: 978-3-421-04359-7),
Besprochen von Josef Schmee, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S361-365 Besprechung Herunterladen
Eine Sozialgeschichte der europäischen Großstadt
Friedrich Lenger, () Metropolen der Moderne. Eine europäische Stadtgeschichte seit 1850 (ISBN: 978-3-406-65199-1),
Besprochen von Andreas Weigl, Wirtschaft und Gesellschaft 2014, Band 40 Nr.2, S366-367 Besprechung Herunterladen