2013 Heft 2
Artikel
Die WUG Redaktion, (2013), Ungleichheit in der Krise, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.2, S115-123
Elisabeth Springler, (2013), Postkeynesianische Alternativen in Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik: Lösungsvorschläge
zur globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.2, S125-151
Abstract zeigen
Angesichts der offensichtlichen Machtlosigkeit der herrschenden ökonomischen Lehrmeinung
und deren wirtschaftspolitischen Ausformung des Neoliberalismus wirksameWege aus der
globalen Finanz-, Wirtschafts- und Verschuldungskrise aufzuzeigen, widmet sich dieser
Beitrag einer ökonomischen Alternative: dem Postkeynesianismus. Dieser versteht sich
als Opposition zum ökonomischen Mainstream und zeigt im Rahmen von geld-, fiskal-
und lohnpolitischen Maßnahmen ein durchgängiges alternatives wirtschaftspolitisches
und -theoretisches Modell. Um die Unterschiede in den theoretischen Konzeptionen zwischen
der Modellwelt des ökonomischen Mainstream und dem Postkeynesianismus zu verdeutlichen,
widmet sich der Beitrag zunächst der historischen und theoretischen Genese des Postkeynesianismus.
In der weiteren Folge werden die Stadien der globalen Finanzkrise, bis hin zur Verschuldungskrise
skizziert und auf jeder Ebene, auf Basis der alternativen theoretischen Fundierung,
Lösungsmöglichkeiten vorgestellt. Dabei werden auch die Probleme des Postkeynesianismus
erläutert, als durchgängige und anwendbare Alternative wahrgenommen zu werden.
Ewald Walterskirchen, (2013), Die Bedeutung realwirtschaftlicher Ungleichgewichte für die Finanzkrise, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.2, S153-165
Abstract zeigen
Finanzkrisen resultieren aus der Liberalisierung der Finanzmärkte und darauf folgenden
Kreditblasen. Die Verschuldung steigt bis zu einem gewissen Schwellenwert, an dem
der Optimismus plötzlich in Panik umschlägt. Die Anhäufung von Schulden und Vermögen
geht Hand in Hand. Überhöhte Schulden sind immer auch überzogene Vermögen: Was sich
einer ausborgt, muss ihm einer anderer leihen. Vor allem drei Arten von Ungleichheiten
trugen zur Kreditblase vor dem Ausbruch der Finanzkrise bei:– die zunehmende soziale
Ungleichheit zwischen Arm und Reich, die Hypothekarkreditean mittellose Haushalte
und Spekulationsexzesse nach sich zog, – die anhaltenden Leistungsbilanzüberschüsse
und -defizite, die nicht durch Wechselkurse ausgeglichen wurden und zu einem Auftürmen
von Ersparnissen bzw. Auslandsschulden führten, sowie – die Destabilisierung der Wirtschaft
durch stark schwankende Vermögenspreise (Immobilienpreisblasen), d. h. durch zunehmende
Ungleichheit zwischen Vermögensbesitz und Leistungseinkommen. In allen diesen Fällen
muss die Wirtschaftspolitik zu mehr Gerechtigkeit beitragen. Außergewöhnliche wirtschaftspolitische
Maßnahmen sind notwendig, um die gesamtwirtschaftliche Schuldenquote zu verringern.
Wesentlich ist, dass die Gläubiger ihren gebührenden Anteil daran tragen. Eine Verteilung
der Bankenprobleme auf alle Steuerzahler ist der falsche Weg. Schulden und Vermögen
müssen parallel verringert werden, damit neue Kredit- und Investitionsbereitschaft
entstehen kann. Das sollte auf sozial verträgliche Weise erfolgen: durch sehr niedrige
Zinssätze, höhere Inflationsraten, Vermögenssteuern und gegebenenfalls Schuldennachlass
(z. B. Griechenland). Umverteilungspolitik ist nicht nur aus sozialen, sondern auch
aus ökonomischen Gründen notwendig, um neue Wachstumsimpulse zu setzen.
Gerhard Muggenhuber et.al., (2013), Kataster als Ausgangspunkt einer flächendeckenden Liegenschaftsbewertung, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.2, S167-191
Abstract zeigen
Das Wissen um marktnahe Liegenschaftswerte sowie deren räumliche und zeitliche Referenz
ist als allgemeine Infrastruktur im öffentlichen Interesse zu sehen, die ebenso zum
volkswirtschaftlichen Kapitalstock gerechnet werden kann, wie die räumlichen Informationen
über Liegenschaftsobjekte (Kataster) und den damit verknüpften Rechten (Grundbuch
und öffentlich-rechtliche Eigentumsbeschränkungen). Die bisher in Teilen Europas angewendeten
Einheitswertverfahren als einfache Methoden der Wertermittlung werden zunehmend in
Frage gestellt, und in vielen Ländern gibt es bereits flächendeckend funktionierende
Systeme zur Ermittlung von marktnahen Werten. Diese Systeme, welche u. a. für die
Bemessung der Grundsteuer herangezogen werden, beruhen auf vorhandenen Geodaten. Im
Artikel werden die in Österreich für eine Massenwertbestimmung möglichen und flächendeckend
verfügbaren Geodaten vorgestellt und der Nutzen einer damit gewonnenen neuen Bewertungsinfrastruktur
diskutiert.
Josef Wöss, Norman Wagner, Charlotte Reiff, (2013), Die Entwicklung der geringfügigen Beschäftigung seit Mitte der 1990er-Jahre – eine
rechtliche und ökonomische Bestandsaufnahme, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.2, S193-206
Jakob Kapeller, Bernhard Schütz, Dennis Tamesberger, (2013), Die Regulation der Routine: Über die regulatorischen Spielräume zur Etablierung nachhaltigen
Konsums, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.2, S207-231
Abstract zeigen
Ausgehend von der Einsicht, dass die Forderung nach Demokratie im Kontext privaten
Konsums sowohl als Appell zu größerer individueller Wahlfreiheit als auch als Ausgangspunkt
gemeinschaftlicher Regulierungsinitiativen verstanden werden kann, versucht der vorliegende
Beitrag zu demonstrieren, dass nachhaltiger Konsum am ehesten über eine höhere Regulierungsintensität
erreicht werden kann. Hierfür werden die, oft nachteiligen,Folgen einer „Privatisierung“
von Nachhaltigkeitsbestrebungen im Konsumsektor illustriert und Vorschläge zu einer
verstärkten Regulierung des Konsumsektors im Sinne größerer Nachhaltigkeit anhand
von Fallbeispielen diskutier
Philipp Gerhartinger, (2013), Aktuelle Trends in der Besteuerung von Vermögen. Österreich im internationalen Vergleich, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.2, S233-245
Buchbesprechung
Wohlfahrtsstaaten und Arbeitsbeziehungen in der Wirtschaftskrise
Steffen Lehndorff, (Hrsg.), () Ein Triumph gescheiterter Ideen, Warum Europa tief in der Krise steckt - zehn Länder-Fallstudien,
Besprochen von Vera Glasner, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.2, S247-253 Besprechung HerunterladenPost-Keynesianische Theorie und Politik
Paul Davidson, (Hrsg.), () Post Keynesian macroeconomic theory, A foundation for successful economic policies
for the twenty-first century,
Besprochen von Achim Truger, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.2, S254-257 Besprechung HerunterladenKeynes für Gleichgewichtsfreaks
Roger E.A. Farmer, () Expectations, employment and prices,
Roger E.A. Farmer, () How the economy works, Confidence, crashes and self-fulfilling prophecies,
Besprochen von Franz R. Hahn, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.2, S258-261 Besprechung HerunterladenDie Vielfalt der Wirtschaftswissenschaften
Elisabeth Springler, Johannes Jäger, () Ökonomie der internationalen Entwicklung, Ökonomie der internationalen Entwicklung,
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Heinz Kurz, Richard Sturn, () Die größten Ökonomen: Adam Smith,
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Jost Kramer, Robert Schediwy, () Minderheiten, Ein tabubelastetes Thema,
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