WUG Archiv

2017 Heft 2

Artikel

Die WUG Redaktion, (2017), Mindestlohnpolitik, Wirtschaft und Gesellschaft 2017, Band 43 Nr.2, S167-176
Kurt Bayer, (2017), Wie könnte „gute“ Globalisierung aussehen?, Wirtschaft und Gesellschaft 2017, Band 43 Nr.2, S243-261
Abstract zeigen
Ungezügelte Globalisierung hat neben ihren positiven Effekten dazu beigetragen, fremdenfeindlichen Protektionismus wieder salonfähig zu machen und das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Regierungen zu untergraben. Handel und Auslagerungen haben in den Herkunftsländern zu Lohndruck und Arbeitslosigkeit geführt, aber die Gewinne gesichert. Die ungleichere Einkommensverteilung schürt Zukunftsängste und treibt PopulistInnen UnterstützerInnen zu. Globalisierung muss auf globaler wie nationaler Ebene reguliert werden, damit sie zu einem Instrument der Verbesserung der Lebensumstände für möglichst viele Menschen wird. Dabei sind soziale, ökologische und ökonomische Ziele mit gleicher Intensität zu verfolgen.
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Martina Zandonella, (2017), Auswirkungen prekärer Lebens- und Arbeitsbedingungen auf die politische Kultur in Österreich, Wirtschaft und Gesellschaft 2017, Band 43 Nr.2, S263-296
Abstract zeigen
Dieser Artikel befasst sich mit möglichen Auswirkungen prekärer Arbeits- und Lebensbedingungen auf die politische Kultur in Österreich. Der Begriff „prekär“ subsummiert dabei all jene Beschäftigungsverhältnisse, die aufgrund von unzureichender Entlohnung oder beschränkter Dauer keine längerfristige Lebensplanung erlauben und gleichzeitig mit einer geringeren sozialen Anerkennung sowie mit einer Schwächung der Zugehörigkeit zu sozialen Netzen einhergehen. Die durchgeführte Sekundärdatenanalyse des European Social Survey zeigt, dass sich die in prekärer Beschäftigung fortgeschriebenen (strukturellen) Ungleichheiten und die darin angelegten Exklusionen in beträchtlichem Ausmaß auf die politische Kultur des Landes auswirken: So untergräbt prekäre Beschäftigung das Vertrauen in politische Institutionen und nährt das Gefühl, von politischen AkteurInnen weder wahrgenommen noch repräsentiert zu werden. Bei einem Teil der Erwerbsgesellschaft ist die Entfremdung zum politischen System bereits so weit fortgeschritten, dass sie das Vertrauen in die Wirksamkeit von Partizipation verloren haben und sich nicht mehr am politischen Geschehen beteiligen. Steigt politische Partizipation jedoch mit dem Ausmaß an Eingebundenheit in gesicherte Erwerbsarbeit, bekommen bestimmte Interessen mehr Gewicht und eine gleichberechtigte Interessenseinbringung sowie eine gerechte Interessensvertretung sind nicht mehr gewährleistet. Damit sägt prekäre Beschäftigung auch an den Grundfesten der repräsentativen Demokratie.
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Erich Hödl, (2017), Resource productivity and economic wealth A theoretical criticism of Europe 2020 growth policy, Wirtschaft und Gesellschaft 2017, Band 43 Nr.2, S297-304
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Ein hohes Wirtschaftswachstum in den Industrieländern wird durch die zunehmenden ökologischen Begrenzungen und den konsumreduzierenden Effekt einer hohen Kapitalintensität des Wachstums in Frage gestellt. Bezüglich der Strategie Europa 2020 lässt sich unter Anwendung der modernen Wachstumstheorie zeigen, dass eine energische Steigerung der Ressourcenproduktivität mit Hilfe eines natursparenden Innovationssystems eine hohe wirtschaftliche Wohlfahrt ohne hohes Wirtschaftswachstum ermöglicht. In einer Wissensgesellschaft erhöht eine steigende Ressourcenproduktivität die Beschäftigung und die Löhne ohne dass die Kapitalrentabilität des dann verringerten Kapitalstocks gedrückt wird. Wenn die Ressourcen- bzw. Kapitalproduktivität stärker steigt als die Arbeitsproduktivität wird das gesamtwirtschaftliche Produktionssystem, das lediglich ein Transformationsinstrument zwischen der Natur und dem Konsum ist, anteilig kleiner. Und in Abhängigkeit vom Konsumniveau in den Industrieländern wird der Transfer von Realkapital in die Entwicklungsländer zunehmen.
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Begutachteter Artikel

Stefanie Gerold, Michael Soder, Michael Schwendinger, (2017), Arbeitszeitverkürzung in der Praxis. Innovative Modelle in österreichischen Betrieben, Wirtschaft und Gesellschaft 2017, Band 43 Nr.2, S177-204
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Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit Arbeitszeitverkürzung auf betrieblicher Ebene, ein Aspekt, der in der bisherigen Forschungsliteratur eher vernachlässigt wurde. Im ersten Teil der Studie werden sieben unterschiedliche Modelle betrieblicher Arbeitszeitverkürzung in Österreich beleuchtet. Dabei wird analysiert, welche Probleme den Anstoß zu einer Reduzierung der Arbeitszeit gaben, welche Aspekte und Motive diesen Prozess unterstützt haben, welche Barrieren und Risiken zutage traten und welche Faktoren schlussendlich zu einer erfolgreichen Umsetzung und Beibehaltung der Modelle beitrugen. Im zweiten Teil wird eines der untersuchten Modelle – die Freizeitoption – aus Perspektive der Beschäftigten analysiert. Dabei werden die Art der Verwendung sowie die subjektiven Auswirkungen auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Lebensqualität und Work-Life-Balance, Arbeitszufriedenheit und -belastung, sowie Aufstiegschancen im Betrieb diskutiert.
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René Böheim, Alina Steidl, (2017), Kollektivvertragliche Bestimmungen zur betrieblichen Weiterbildung in Österreich*, Wirtschaft und Gesellschaft 2017, Band 43 Nr.2, S205-241
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Wir untersuchen 263 österreichische Kollektivverträge auf Bestimmungen über betriebliche Weiterbildung. Die Kollektivverträge enthalten wenige solche Bestimmungen, aber Kollektivverträge, die für Angestellte gelten, haben diese häufiger als jene für Arbeiter/innen. Die Daten des CVTS 4 zeigen, dass die Kollektivverträge von weiterbildungsaktiven Wirtschaftsbereichen häufiger Bestimmungen zur betrieblichen Weiterbildung enthalten als jene, die für weniger bildungsaktive Wirtschaftsbereiche gelten. Die Kollektivverträge der Bereiche mit den niedrigsten Weiterbildungsquoten, wie Bau und Beherbergung und Gastronomie, enthalten wenige bis keine Weiterbildungsvorschriften
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Buchbesprechung

Reformvorschläge für Eurozone und EU
Alexander Schellinger, (Hrsg.), Philipp Steinberg, (Hrsg.), () Die Zukunft der Eurozone. Wie wir den Euro retten und Europa zusammenhalten, (ISBN: 978-3-837-63636-9),
Besprochen von Rainer Bartel, Wirtschaft und Gesellschaft 2017, Band 43 Nr.2, S305-307 Besprechung Herunterladen
Die globale Wirtschaftselite
Michael Hartmann, () Die globale Wirtschaftselite – Eine Legende (ISBN: 978-3-593-50610-6),
Besprochen von Julia Hofmann, Wirtschaft und Gesellschaft 2017, Band 43 Nr.2, S308-311 Besprechung Herunterladen
Die österreichische Finanzkrise
Fritz Weber, () Vor dem großen Krach. Österreichs Banken in der Zwischenkriegszeit am Beispiel der Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe (ISBN: 978-3-205-78790-7),
Besprochen von Felix Butschek, Wirtschaft und Gesellschaft 2017, Band 43 Nr.2, S312-317 Besprechung Herunterladen
Sebastian Conrad, (Hrsg.), Jürgen Osterhammel, (Hrsg.), () Geschichte der Welt 1750-1870. Wege zur modernen Welt (ISBN: 978-3-406-64104-6),
Besprochen von Martin Mailberg, Wirtschaft und Gesellschaft 2017, Band 43 Nr.2, S318-324 Besprechung Herunterladen