2021 Heft 3
Artikel
Die WUG Redaktion, (2021), Wie Ungleichheit der Demokratie schadet, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S297-307
Josef Zweimüller et.al., (2021), Angebot an Öffentlicher Kinderbetreuung und Einkommenseinbussen bei Mutterschaft, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S309-328
Abstract zeigen
Der Artikel diskutiert den Effekt der Ausweitung des Angebots an öffentlicher Kinderbetreuung
auf den child penality, die Einkommenseinbussen bei Mutterschaft. Die hier präsentierten
Ergebnisse basieren auf der Arbeit von Kleven, Landais, Posch, Steinhaer und Zweimüller
(2020), welche den Effekt der Familienpolitik auf diese Einkommenseinbussen untersucht.
Diese Studie kommt unter anderem zum Ergebnis, dass der starke Ausbau öffentlicher
Betreuungsangebote für Kinder im Vorschulalter (Kindergrippen und Kindergärten) sich
nicht in einer Reduktion des child penalty niedergeschlagen hat. Das Ziel der vorliegenden
Arbeit ist eine leicht zugängliche Darstellung dieses Ergebnisses sowie der zugrunde
liegenden Messkonzepte und Methoden. Am Ende der Arbeit zeihen wir Schlussfolgerungen
für die Familienpolitik.
Franziska Disslbacher, Julia Hofmann, (2021), Einstellungen zum Sozialstaat und dessen Finanzierung in Österreich, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S329-360
Abstract zeigen
Die COVID-19-Krise machte deutlich, dass der Sozialstaat in Österreich breite Bevölkerungsschichten
auch gegen nicht vorhersehbare soziale Risiken absichert, allerdings offenbart die
Krise die Lücken und Verbesserungspotentiale des österreichischen Sozialstaates. Dieser
Beitrag beschäftigt sich mit den Einstellungen zum Sozialstaat und seinen Leistungen
und deren Finanzierung in Österreich auf Basis einer bereits im Jahr 2018 durchgeführten
Umfrage. Wir erweitern bisherige Forschungen in mehrere Richtungen: Wir schlagen einen
Ansatz zur Messung der Präferenzen für verschiedene Wohlfahrtsstaatsmodelle vor, der
in der Lage ist, individuelle Ambivalenzen einzufangen und an den unmittelbaren Lebensrealität
in verschiedenen Bereichen des sozialen Sicherungssystems andockt. Zweitens blicken
wir über den (vor COVID-19) StatusQuo hinaus und analysieren, in welchen Bereichen
ein Ausbau als besonders wünschenswert gesehen wird, und wie so ein Ausbau finanziert
werden sollte. Wir finden generell eine sehr große Zustimmung zum österreichischen
Sozialstaat, gleichzeitig ist die Zustimmung zu einem Wohlfahrtsstaat sozialdemokratischer
Prägung ausgeprägter als die Zustimmung zum derzeitigen, konservativen Modell. Ähnlich
wie frühere Arbeiten zeigen die Ergebnisse, dass der Einfluss individueller Charakteristika
auf das präferierte Wohlfahrtsstaatsmodell begrenzt ist, entscheidender sind politische
Einstellungen und gesellschaftliche Ansichten. Einen Ausbau des Sozialstaates wünschen
sich die in Österreich lebenden Menscheninsbesondere in den Bereichen der Bildung,
Pflege, Gesundheit und beim Umweltschutz. Eine besonders starke Zustimmung findet
die Finanzierung so eines Ausbaus über die Besteuerung von Vermögen, Einsparungen
in der Verwaltung, die der Realität ein geringes Finanzierungspotenzial aufweisen,
als auch höhere Steuern für Unternehmen.
Ulrike Papouschek, Bettina Haidinger, (2021), Co-Enforcement in der Bauwirtschaft – erfolgreiche Maßnahmen zur Durchsetzung von
Arbeitsstandards, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S361-380
Abstract zeigen
Der Bausektor ist einer der am stärksten dem Lohn- und Sozialdumping ausgesetzten
Wirtschaftszweige, nicht nur in Österreich, sondern in vielen Ländern Europas. Hohe
Arbeitsintensität und hoher Kostendruck auf den Löhnen, lange Subvertragsketten, sowie
fragmentierte Beschäftigung inklusive Entsendungen und Solo-Selbständige, tragen dazu
bei, dass die Durchsetzung von Arbeitsstandards in dieser Branche eine große Herausforderung
darstellt. Vor diesem Hintergrund beschreibt der Beitrag koordinierte oder gemeinsame
Maßnahmen von Arbeitsaufsichtsbehörden und Sozialpartnern (Co-Enforcement Actions),
die zur besseren Kontrolle und zu einem besseren Schutz von Arbeits- und Sozialstandards
und fairen Arbeitsbedingungen in der Bauwirtschaft in Österreich, Spanien und Polen
entwickelt wurden. Der Beitrag basiert auf Ergebnissen des europäischen Forschungsprojekts
„Fair working conditions: exploring the contribution of cooperation initiatives between
Social Partners and Labour Inspection authorities“ (SPLIN).
Birgit Aigner Walder, Albert Luger, (2021), Integration von Menschen mit Lern und Mehrfachbehinderungen am Arbeitsmarkt, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S381-404
Abstract zeigen
Menschen mit Lern- und Mehrfachbehinderungen, welche als beschäftigungsunfähig gelten,
werden in Österreich in der Regel in Tageseinrichtungen oder Beschäftigungswerkstätten
betreut. Das Projekt ChancenForum bietet dieser Personengruppe unter bestimmten Voraussetzungen
die Möglichkeit einer Anstellung am ersten Arbeitsmarkt. Im Rahmen einer Social Return
on Investment Analyse wurden die direkten monetären Effekte dieses alternativen Beschäftigungsprojektes
aus Sicht der öffentlichen Hand, der Betreuungsinstitution und der Menschen mit Lern-
und Mehrfachbehinderungen analysiert. Die Analyse zeigt erhebliche Vorteile für die
öffentliche Hand sowie die angestellten beeinträchtigen Personen, während sich die
Situation für die Betreuungsinstitution neutral verhält. Die positiven Effekte sind
im Besondern auf das Gehalt der Arbeitskräfte und daraus folgende Rückflüsse an die
öffentliche Hand in Form von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern zurückzuführen.
Langfristig gesehen profitieren sowohl die angestellten Personen mit Lern- und Mehrfachbehinderung
als auch die öffentliche Hand zudem durch erworbene Pensionsansprüche. Die Analyseergebnisse
sprechen für eine Ausweitung des Projektes bzw. eine Implementierung vergleichbarer
Projekte zur Integration Beeinträchtigter auf dem Arbeitsmarkt. Dies gilt umso mehr,
als das Projekt im Einklang mit der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit
Behinderung steht, welche ein Recht auf Erwerbsarbeit vorsieht.
Hans G. Nutzinger, (2021), Mit Max Weber, Rezension von: Schluchter, Wolfgang (2020). Mit Max Weber. Tübingen,Mohr
Siebeck. 289 Seiten. Taschenbuch. 60,70 EUR. ISBN 978-3-16-159018-4, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S405-420
Buchbesprechung
Der inkompetente Staat
Moritz Schularick, (2021) Der entzauberte Staat. Was Deutschland aus der Pandemie lernen muss (ISBN: 978-3-406-77782-0),
Besprochen von Markus Marterbauer, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S421-423 Besprechung HerunterladenEuropäische Wirtschaftsgeschichte 1450-1820
Robert S. DuPlessis, (2019) Transitions to Capitalism in Early Modern Europe. Economies in the Era of Early Globalization (ISBN: 978-1-108-40555-3),
Besprochen von Michael Mesch, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S424-433 Besprechung HerunterladenSchumpeter und das Geld
Michael Peneder, Andreas Resch, (2021) Schumpeter’s venture money (ISBN: 978-0-198-80438-3),
Besprochen von Andreas Weigl, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S434-436 Besprechung HerunterladenDas Anthropozän muss zu Ende gehenBesprochen von Michael Soder, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S437-438 Besprechung Herunterladen
Jobgarantie - Ja zu großen Würfen
Pavlina R Tcherneva, (2020) (ISBN: 978-1-5095-4210-9),
Besprochen von Daniel Haim, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S439-444 Besprechung HerunterladenWarum sich Malthus irrte
Giorgos Kallis, (2019) Limits. Why Malthus was wrong and why environmentalists should care (ISBN: 978-1-503-61155-9),
Besprochen von Katharina Bohnenberger, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S445-447 Besprechung HerunterladenEin inklusiveres Wir ist möglichBesprochen von Elisa Priglinger, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2021, Band 47 Nr.3, S448-450 Besprechung Herunterladen