2020 Heft 1
Artikel
Die WUG Redaktion, (2020), Der Staat als Employer of Last Resort, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S3-12
Stefan Humer, Vanessa Lechinger, Eva Six, (2020), Die Doctrine classique des FamilienbonusPlus – Eine Debatte in 5 Akten, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S13-40
Abstract zeigen
Im Rahmen dieses Beitrags werden die Auswirkungen der 2018 in Österreich eingeführten
Familienförderungsmaßnahme Familienbonus+ in Hinblick auf die Ausschöpfung der steuerlichen
Entlastung nach unterschiedlichen Faktoren, wie etwa Haushaltstruktur, Alter, Geschlecht,
Bildung und Urbanisierungsgrad, analysiert. Die Simulation der Steuerreform wurde
mithilfe des Mikrosimulationsmodells EUROMOD durchgeführt. Es zeigt sich, dass Familien
bzw. Kinder in sehr unterschiedlichem Ausmaß von der Maßnahme profitieren, da manche
Eltern über nicht genügend Einkommen verfügen oder zuvor mehr von den abgeschafften
Steuerbegünstigungen (Kinderfreibetrag und Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten)
profitieren konnten. Entgegen der politischen Diskussion werden insbesondere Haushalte,
in denen beide Elternteile Vollzeit arbeiten, nur unterproportional zu ihrer Steuerleistung
entlastet, während Haushalte mit Vollzeit-Teilzeit-Aufteilung und AlleinverdienerInnen
überproportional profitieren. Darüber hinaus werden insbesondere Personen zwischen
20 und 45 Jahren, welche in ländlichen Gebieten wohnen und einen Abschluss der Sekundarstufe
aufweisen, entlastet. Zusätzlich zeigt sich, dass Männer aufgrund der hohen Einkommensdifferenzen
zwischen den Geschlechtern über dreimal so viel von dieser Maßnahme profitieren wie
Frauen.
Martina Zandonella, Corinna Mayerl, Andreas Holzer, (2020), Wie soziale Ungleichheit und die Prekarisierung von Arbeit das Vertrauen der ArbeitnehmerInnen
in die Demokratie zerstören, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S41-62
Abstract zeigen
Dieser Beitrag untersucht, ob bzw. in welchem Ausmaß die steigende ökonomische Ungleichheit
und die zunehmende Prekarisierung von Arbeit mit dem Vertrauen von ArbeitnehmerInnen
in die Demokratie zusammenhängen. Ausgehend von den sozioökonomischen Entwicklungen
der letzten Jahrzehnte und basierend auf einer quantitativen Erhebung unter 2.024
ArbeitnehmerInnen in Österreich kann festgehalten werden: Die zunehmende ökonomische
Ungleichheit und die Prekarisierung von Arbeit im Kontext der Individualisierung von
sozialen Strukturen geht auch an unserem politischen System nicht spurlos vorüber.
Mehr als ein Viertel der Variation des Vertrauens der ArbeitnehmerInnen in die Demokratie
ist auf soziale Ungleichheit im Erwerbskontext und auf prekäre Arbeitsbedingungen
zurückzuführen. Konkret verlieren ArbeitnehmerInnen ihr Vertrauen in die Demokratie,
wenn ihnen Lebenschancen und die Teilhabe an gesellschaftlichen Errungenschaften verwehrt
bleiben; wenn ihre Arbeitsbedingungen unsicher, ungerecht und konkurrenzorientiert
sind; wenn in der Arbeit organisierte Mitbestimmung fehlt. Letzteres verweist auf
die demokratiepolitisch zentrale Bedeutung von Betriebsrat und Gewerkschaft, die Partizipation
im Arbeitskontext ermöglichen und Demokratie bzw. ihre Wirksamkeit erfahrbar machen.
Hannah Quinz, (2020), Subjektive Wahrnehmung und Legitimierungsstrategien von VermögenserbInnen, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S63-93
Abstract zeigen
Während soziale Mobilität auf der Basis individueller Leistung abnimmt, gewinnt die
soziale Herkunft zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig ist Vermögen enorm ungleich
verteilt und wird innerhalb vermögender Familien durch Inter-vivos-Schenkungen und
Erbschaften weitergegeben. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie ErbInnen
von Vermögen ihre privilegierte soziale Position vor dem Hintergrund der Deutung ihrer
Lebensgeschichte mithilfe ihrer Gerechtigkeitsideologie legitimieren. Feinstruktur-
und Themenanalysen von sieben problemzentrierten Interviews führen zu den zentralen
Erkenntnissen dieser Arbeit. So gibt es innerhalb der vermögenden Klasse hinsichtlich
der Wahrnehmung und Legitimierung ihrer Privilegien zwei Muster: jene, die sich von
ihrer sozialen Herkunft distanzieren und ihre Vorteile ausschließlich individueller
Leistung und persönlichem Erfolg zuschreiben; und jene, die ihre Klassenherkunft würdigen
und die mit dem Status verbundenen Werthaltungen zur Rechtfertigungsgrundlage erheben.
Beide Argumentationsmuster legitimieren die strukturellen Differenzen der Gesellschaft
und den Machtanspruch von oben, welcher die Reproduktion sozialer Ungleichheit verfestigt.
Felix Butschek, (2020), Nachruf für Heinz Kienzl (1922-2020), Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S155-156
Die WUG Redaktion, (2020), Liste der externen BegutachterInnen 2016 bis 2019, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S157-NaN
Buchbesprechung
Die ökonomische Theorie von Karl Marx
Rainer Lucas, (Hrsg.), Reinhard Pfriem, (Hrsg.), Claus Thomasberger, (Hrsg.), (2018) Auf der Suche nach dem Ökonomischen – Karl Marx zum 200. Geburtstag; (ISBN: 978-3-731-61325-1),
Besprochen von Hans G. Nutzinger, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S95-107 Besprechung HerunterladenWas in die Katastrophen führt und was hingegen heraus und was wir einander also schuldenBesprochen von Egon Christian Leitner, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S108-124 Besprechung Herunterladen
Vermögensungleichheit und ÜberreichtumBesprochen von Julia Hofmann, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S125-127 Besprechung Herunterladen
Steuergerechtigkeit für eine globalisierte Welt
Emmanuel Saez, Gabriel Zucman, (2020) Der Triumph der Ungerechtigkeit – Steuern und Ungleichheit im 21. Jahrhundert (ISBN: 978-3-518-42935-8),
Besprochen von Franziska Disslbacher, Markus Marterbauer, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S128-133 Besprechung HerunterladenKeynes aus ideenhistorischer Perspektive
Sheila Dow, (Hrsg.), Jesper Jespersen, (Hrsg.), Geoff Tily, (Hrsg.), (2018) The General Theory and Keynes for the 21st Century (ISBN: 978-1-786-43987-1),
Besprochen von Fabian Lindner, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S134-137 Besprechung HerunterladenUmkämpfte Solidaritäten
Carina Altreiter et.al., (2019) Umkämpfte Solidaritäten – Spaltungslinien in der Gegenwartsgesellschaft (ISBN: 978-3-853-71460-7),
Besprochen von Elisabeth Beer, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S138-140 Besprechung HerunterladenWie zukunftsfähig wirtschaften?
Andreas Novy, Richard Bärnthaler, Veronika Heimerl, (2019) Zukunftsfähiges Wirtschaften (ISBN: 978-3-779-96142-0),
Besprochen von Michael Soder, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S141-143 Besprechung HerunterladenAdelheid Popp
Gernot Trausmuth, (2019) „Ich fürchte niemanden“. Adelheid Popp und der Kampf für das Frauenwahlecht (ISBN: 978-3-854-76591-2),
Thierry Elsen, (Hrsg.), Simone Klein, (Hrsg.), Gabriele Rökl, (Hrsg.), (2019) Adelheid Popp, Frauenarbeit in der kapitalistischen Gesellschaft (ISBN: 978-3-903-13726-4),
Besprochen von Sabine Lichtenberger, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.1, S150-153 Besprechung Herunterladen