2020 Heft 4
Artikel
Die WUG Redaktion, (2020), Der österreichische Sozialstaat in der COVID-19-Krise, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.4, S487-500
Christine Mayrhuber, (2020), Geschlechtsspezifische Pensionslücke in Österreich, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.4, S501-514
Abstract zeigen
Österreich ist gekennzeichnet durch mehrere geschlechtsspezifische Nachteile („Gender
Gaps“). Zum einen haben wir im europäischen Vergleich einen überdurchschnittlich hohen
Gender Pay Gap: Abhängig von den verwendeten Einkommensdaten liegt er zwischen 15,6%
(bereinigte Stundenlöhne, 2015) und 36,7% (unbereinigte Jahreseinkommen, 2018).Zum
anderen ist auch der Versorgungsgap, also der geschlechtsspezifische Unterschied bei
den Anteilen von Personen im Pensionsalter mit autonomen Pensionseinkommen, hoch:
11,4% der Frauen haben keine eigenständigen oder abgeleiteten Alterseinkünfte (Männer:
1,3%), der Versorgungsgap der Frauen im Pensionsalter liegt damit bei 10,1 Prozentpunkten.
Schließlich beträgt der Pensionsnachteil, der Gender Gap bei Pensionen (kurz GGP)
für Frauen, die 2019 in eine Alterspension übertraten, im Durchschnitt 39,4% und im
Median 46,1%. Vergleichbare europäische Zahlen aller Alterseinkommen der 65- bis 79-Jährigen
weisen den österreichischen Pensionsgap mit 38,8% aus, er liegt um 9,7 Prozentpunkte
über dem EU-28-Schnitt. Hauptursache des GGP ist in erster Linie das geringe Erwerbseinkommen
und in zweiter Linie die geringere Anzahl an Versicherungsjahren von Frauen. Eine
forcierte Gleichstellung am Arbeitsmarkt, allen voran bei den Erwerbseinkommen, ist
somit die Grundvoraussetzung für eine Verringerung des frauenspezifischen Pensionsnachteils.
Ingrid Mairhuber, Bettina Stadler, (2020), Gender Gap in Pension und Pension Literacy von Frauen in Österreich, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.4, S515-536
Abstract zeigen
Im Jahr 2018 lag der Gender Gap in Pensions in Österreich, gemessen am Durchschnitt
der neuzugegangenen Alterspensionen, bei 42,3%, die Durchschnittpension der Frauen
lag bei 1.284 Euro, jene der Männer bei 2.227 Euro. In unserem Beitrag gehen wir der
Frage nach, ob Frauen in Österreich ausreichend Wissen über das österreichische Pensionssystem
haben, um während ihres Erwerbslebens qualifizierte Pensionsentscheidungen treffen
zu können. Eine mangelnde Pension Literacy kann mit ein Grund für den anhaltend großen
Gender Gap in Pensions sein. Internationale Studien beschreiben einen klar ersichtlichen
Zusammenhang zwischen Pension Literacy und guter Pensionsplanung. Auf Basis eines
kurzen Überblicks über die Eckpunkte des österreichischen Pensionsversicherungsrechtes
präsentieren wir die ersten für Österreich verfügbaren empirischen Ergebnisse zum
Pensionswissensstand von Frauen. Relevant ist dabei sowohl der Wissensstand über die
Grundzüge des Pensionssystems als auch die Kenntnis von oftmals gerade für Frauen
sehr relevanten Detailregelungen wie z.B. die Möglichkeit der Weiter- oder Selbstversicherung
bei Angehörigenpflege oder die vom Familienstand abhängige Ausgleichszulage. Auf Grundlage
dieser Ergebnisse präsentieren wir Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung des Pensionswissens
von Frauen und damit zum Abbau des Geschlechtsspezifischen Pensionsunterschieds in
Österreich.
Bernhard Kittel, Thomas Resch, (2020), Erwerbsverläufe und psychisches Wohlbefinden während der SARS-CoV-2 Pandemie in Österreich, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.4, S537-557
Abstract zeigen
Wie wirkt sich Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit während und nach dem COVID-19 Lockdown
auf psychische Gesundheit aus? Ausgehend von einer Theorie der latenten Deprivation
wird die Verknüpfung zwischen Erwerbsverläufen und psychischem Wohlbefinden zwischen
Ende März 2020 und Mitte Juli 2020 untersucht. Datengrundlage der Analyse ist das
Austrian Corona Panel Project (ACPP) mit 1500 Befragten pro Welle. Die Befunde unserer
Untersuchungen zeigen, dass Arbeitslosigkeit sich signifikant und negativ auf psychisches
Wohlbefinden auswirkt. Insgesamt stützen die Ergebnisse die Hypothese, dass die SARS-CoV-2-Pandemie
und die politischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie einen nachhaltigen Effekt
auf das psychische Wohlbefinden für von Arbeitslosigkeit Betroffene hatten.
Heinz D. Kurz, (2020), Kapitalismus, Sozialis mus und Demokratie: Schumpeters Entwurf einer histoire raisoné
der Moderne, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.4, S559-607
Abstract zeigen
Die gerade erschienene 10. Auflage von Joseph Alois Schumpeters Kapitalismus, Sozialismus
und Demokratie (2020) – im Folgenden kurz KSD – enthält erstmals auch den Fünften
Teil der 1942 erschienenen amerikanischen Originalausgabe Capitalism, Socialism and
Democracy – im Folgenden CSD – in letzter, von Schumpeter herausgebrachter Fassung.
Insofern könnte mit gutem Recht auch von der ersten Auflage der vollständigen deutschen
Ausgabe gesprochen werden. Dieser Essay führt in das Werk Schumpeters und dessen Wirkungsgeschichte
ein. Er wirft einen Blick auf die Rezeptions- und Wirkungsgeschichte von KSD. Ein
Werk, dessen Themen heute von vielleicht noch größerer Aktualität sind als zur Zeit
des Erscheinens des Werks.
Hans Nutzingger, (2020), Widersprüche des Kopfes und Widersprüche der Gesellschaft, Besprechung von: Arbeiten
am Widerspruch - Friedrich Engels zum 200. Geburtstag. Marburg: Metropolis 2020, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.4, S609-626
Buchbesprechung
Eine völlig gescheiterte Schulreform?
Tomáš Cvrcek, (2020) Schooling under control. The origins of public education in Imperial Austria 1769-1869 (ISBN: 978-31659-267-6),
Besprochen von Andreas Weigl, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.4, S627-630 Besprechung HerunterladenZu Gast bei Russlands Reichen
Elisabeth Schimpfössl, (2018) Rich Russians: From Oligarchs to Bourgeoisie (ISBN: 978-0-190-6776-3),
Besprochen von Mathias Schnetzer, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.4, S631-634 Besprechung HerunterladenKritik und Alternativen: „Postwachstum“ öffnet neue Perspektiven
Matthias Schmelzer, Andrea Vetter, (2019) Degrowth/Postwachstum zur Einführung (ISBN: 978-3-960-60307-8),
Besprochen von Ulrich Brand, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.4, S635-637 Besprechung HerunterladenWissen für KeynesianerInnen und alle die es werden wollen/sollen
Robert Dimand, (Hrsg.), Harald Hagemann, (Hrsg.), (2019) The Elgar Companion to John Maynard Keynes (ISBN: 978-1-84720-008-2),
Besprochen von Markus Marterbauer, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.4, S638-643 Besprechung HerunterladenGender Budgeting in Europe
Angela O'Hagan, (Hrsg.), Elisabeth Klatzer, (Hrsg.), (2018) Gender Budgeting in Europe. Developments and challenges. (ISBN: 978-3319648903),
Besprochen von Margit Schratzenstaller, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2020, Band 46 Nr.4, S644-643 Besprechung Herunterladen