2013 Heft 4
Artikel
Die WUG Redaktion, (2013), Kein Rückgang der Arbeitslosigkeit ohne Verkürzung der Arbeitszeit, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S475-484
John Edward King, (2013), A Brief Introduction to Post Keynesian Macroeconomics, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S485-508
Abstract zeigen
I begin by setting out the core of Post Keynesian macroeconomics, and then distinguish
three schools within Post Keynesian theory: the fundamentalist Keynesian approach
taken by Paul Davidson, the Kaleckian variant represented by Eckhard Hein, and Hyman
Minsky’s financial instability hypothesis. I continue by identifying what Post Keynesian
macroeconomics is not, and outlining some very substantial criticisms of both “Old
Keynesian” and “New Keynesian” theory. After an historical sketch of the development
of Post Keynesian theory in Cambridge (UK) and the United States in the 1950s and
1960s, I summarise the contributions of two eminent Austrian theorists, Josef Steindl
and Kurt Rothschild. I then discuss the distinctive Post Keynesian position on questions
of macroeconomic policy, offer an explanation of the Global Financial Crisis that
began in 2007 and suggest some policy measures that might make similar crises less
likely in the future. I conclude by discussing the relationship between Post Keynesianism
and three other schools of heterodox economic theory: Marxism, institutionalism and
behavioural economics.
Helene Schuberth, (2013), Finanzmarktregulierung in der Europäischen Union – Fünf Jahre nach Lehman, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S509-543
Abstract zeigen
Fünf Jahre nach der Lehman-Pleite haben viele BeobachterInnen den Eindruck, dass sich
an den Funktionsmechanismen des Finanzsystems wenig geändert hat. Wie verträgt sich
dies mit dem Umstand, dass seither zahlreiche Reformen umgesetzt wurden? Der Beitrag
gibt einen Überblick über Historie und Substanz der Regulierungsreform in der EU und
versucht diese in Hinblick darauf zu bewerten, ob sie in der Lage ist, die zahlreichen
Formen von Marktversagen, die vom Finanzsektor ausgehen, abzuschwächen oder zu beseitigen.
Die Reformen konzentrieren sich dabei auf jene Formen von Marktversagen, die auch
in der akademischen Literatur breit diskutiert wurden, nämlich auf den „Leverage Cycle“
und auf die „Too-Big-To-Fail“-Problematik. Zu wenig Beachtung fanden bislang Instrumente
und Maßnahmen, die der Internalisierung der negativen externen Effekte, die von exzessiven
Renten, opaken derivativen Finanzinstrumenten sowie von der Störung der Intermediationsfunktion
des Bankensystems ausgehen. Schließlich wurde relativ spät die zentrale Frage der
Restrukturierung und Abwicklung von Banken in Angriff genommen. Ein Meilenstein in
der Regulierungsreform stellt die unter dem Druck der Krise des Euroraums vorangetriebene
Reform der Bankenaufsicht dar. Die Zentralisierung der Bankenaufsicht sollte, in Kombination
mit Abwicklungsmechanismen, das systemische Risiko reduzieren.
Philipp Heimberger, Lukas Rippitsch, (2013), Aktuelle Konsolidierungserfahrungen in einem historischen Kontext: Ein Beitrag zur
Fiskalmultiplikatordebatte, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S545-569
Abstract zeigen
Welche Auswirkungen hat Austeritätspolitik auf Wirtschaftswachstum und Staatsschuldenquote?
Je höher der Fiskalmultiplikator ist, desto kostspieliger gestaltet sich eine Budgetkonsolidierung.
Dass die Höhe des Multiplikators entscheidend von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
abhängig ist, zeigt sich einerseits durch die Analyse relevanter historischer Episoden
wie der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre, andererseits durch eine systematische
Untersuchung aktueller Konsolidierungserfahrungen: Da die Fiskalmultiplikatoren in
den letzten Jahren signifikant höher waren als in den Vorkrisenjahren, befeuerte die
prozyklische fiskalische Konsolidierung eine negative Entwicklungsdynamik von BIP
und Staatsschuldenquote. Die ausgeprägt adversen Auswirkungen der Austeritätspolitik
waren von einigen einflussreichen wirtschaftspolitischen Entscheidungsträgern und
Institutionen nicht erwartet worden. Die verfehlte Erwartung nicht-keynesianischer
Effekte ist nicht zuletzt darin begründet, dass einige namhafte Ökonomen politisch
willkommene Anknüpfungspunkte für die Rechtfertigung der Austeritätspolitik unter
dem Deckmantel scheinbar unumstößlicher wissenschaftlicher Erkenntnisse geliefert
hatten.
Stefan Humer et.al., (2013), Über die Bedeutung von Kapitaleinkommen für die Einkommensverteilung Österreichs, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S571-586
Abstract zeigen
In diesem Beitrag wird die Einkommensverteilung in Österreich unter Berücksichtigung
von Vermögenseinkommen analysiert. Während Administrativdaten eine gute Erfassung
von Einkommen aus Erwerbstätigkeit bieten, können Informationen zu Kapitaleinkünften
lediglich aus entsprechenden Haushaltserhebungen gewonnen werden. Daten aus den Erhebungen
EU-SILC und HFCS geben Aufschluss darüber, welche Rolle Vermögenseinkommen in einer
Gesamtbetrachtung der Haushaltseinkommen spielen. Die Ergebnisse zeigen, dass zwar
drei Viertel der Haushalte Vermögenseinkünfte in irgendeiner Form aufweisen, allerdings
nur ein sehr geringer Prozentsatz der Haushalte von diesen Zuflüssen den Lebensunterhalt
bestreiten kann. Die Verteilung der Vermögenseinkommen ist dementsprechend ungleich
und stark konzentriert. Ein relevanter Beitrag dieser Einkommensart zu den Einkünften
aus Erwerbstätigkeit ist ab dem 90. Perzentil zu verzeichnen, im obersten Prozent
machen Einkünfte aus Vermögen rund ein Drittel des Gesamteinkommens aus.
Kai Biehl, (2013), Die Entwicklung der Beschäftigung in Österreich während der Finanz- und Wirtschaftskrise, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S587-607
Abstract zeigen
Verglichen mit den meisten anderen EU-Ländern hat der Arbeitsmarkt in Österreich die
finanz- und Wirtschaftskrise relativ gut überstanden. Zu den Gründen dafür, dass Österreich
diese schwere Krise eher gut bewältigen konnte, zählt einerseits, dass die Wirkung
der automatischen Stabilisatoren zur Dämpfung des konjunkturellen Abschwungs durch
die Einführung der Kurzarbeit noch verstärkt werden konnte, andererseits aber auch
die Durchführung einer Reihe von diskretionären konjunkturbelebenden Maßnahmen. Der
Beschäftigungsaufschwung seit Mitte 2010 wurde auch davon mitgetragen, dass sich sowohl
bei den Vollzeitbeschäftigten als auch bei den Teilzeitbeschäftigten die tatsächlich
geleistete Arbeitszeit reduziert hat. Im Verlauf der Krise kam es aber auch zu Verschiebungen
zwischen den Branchen: Lediglich ein gutes Viertel der zusätzlichen Beschäftigungsverhältnisse
findet sich in Branchen mit überdurchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten. Gleichzeitig
steigt – vor allem durch Zuwanderung – das Arbeitsangebot deutlich stärker als die
Beschäftigung. Die seit der Jahresmitte 2011 wieder ansteigende Arbeitslosigkeit erreicht
seither immer neue Rekordwerte, und eine Entspannung ist derzeit nicht in Sicht.
Buchbesprechung
Kritische Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Michael Heine, Hansjörg Herr, (2013) Volkswirtschaftslehre, Paradigmenorientierte Einführung in die Mikro- und Makroökonomie (ISBN: 978-3-486-71523-1),
Besprochen von Achim Truger, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S609-612 Besprechung HerunterladenGeldtheorie und -politik von Hume bis Wicksell
Arie Arnon, (2012) Monetary theory and policy from Hume and Smith to Wicksell (ISBN: 978-1-107-64273-7),
Besprochen von Peter Rosner, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S613-616 Besprechung HerunterladenDie Rückkehr der Klassenfrage
Hans-Ulrich Wehler, (2013) Die neue Umverteilung, Soziale Ungleichheit in Deutschland (ISBN: 978-3-406-64386-6),
Besprochen von Martin Schürz, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S617-618 Besprechung HerunterladenWarum Nationen (nicht)scheitern
Daron Acemoglu, James A. Robinson, (2013) Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut (ISBN: 978-3-100-00546-5),
Besprochen von Johannes Jäger, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S619-623 Besprechung HerunterladenTransnationale Verhandlungen und ihre Akteure
Stefan Rüb, Hans-Wolfgang Platzer, Torsten Müller, (2013) Transnational company bargaining and the europeanization of industrial relations.
Prospects for a negotiated order (ISBN: 978-3-034-30909-7),
Besprochen von Veronika Dehnen, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S625-629 Besprechung HerunterladenDie 1970er: Strukturbruch oder „Schanierjahrzehnt“?
Knud Andresen, (Hrsg.), Ursula Bitzegeio, (Hrsg.), Jürgen Mittag, (Hrsg.), (2011) "Nach dem Strukturbruch"? Kontinuität und Wandel von Arbeitsbeziehungen und Arbeitswelt(en)
seit den 1970er-Jahren (ISBN: 978-3-801-24202-2),
Besprochen von Klaus Dieter Mulley, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S630-632 Besprechung HerunterladenÖsterreich 1933-1938 – ein Standardwerk
Emmerich Tálos, (2013) Das austrofaschistische Herrschaftssystem, Österreich 1933 - 1938 (ISBN: 978-3-643-50494-4),
Besprochen von Wolfgang Maderthaner, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S633-635 Besprechung HerunterladenGewerkschaften aus wissenschaftlichen Perspektiven
Stefan Anwander, (2013) Wissenschaft über Gewerkschaft. Analysen und Perspektiven (ISBN: 978-3-703-51599-6),
Besprochen von Martin Mailberg, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S636-638 Besprechung HerunterladenDas registrierte Individuum –ein Projekt der Moderne?
Keith Derek Breckenridge, (Hrsg.), Simon Szreter, (Hrsg.), (2012) Registration and recognition. Documenting the person in world history (ISBN: 978-0-197-26531-4),
Besprochen von Andreas Weigl, Wirtschaft und GesellschaftAK-Wien 2013, Band 39 Nr.4, S639-641 Besprechung Herunterladen